Alkoholische Spezialitäten

Sekt, Schaumwein oder Cremant

Möchten Sie wissen, was Sekt, Schaumwein und Crémant genau ausmacht und was die Qualitätsvorgaben bei diesen edlen Getränken sind?  In diesem Ratgeber erklären wir Ihnen die Unterschiede und stellen verschiedene Herstellungsverfahren sowie verschiedene Arten von Sekt näher vor, damit Sie bei einem besonderen Anlass die richtige Wahl treffen können.

1. Wann ist Schaumwein Sekt?

Es gibt verschiedene Arten von Weinen, die mit Kohlensäure versetzt sind. Diese werden als Perl- oder Schaumwein bezeichnet. Allerdings gibt es Einschränkungen, die bei der Bezeichnung als Sekt berücksichtigt werden müssen. Wir haben Ihnen in den nachstehenden Abschnitten die Anforderungen, die an einen Sekt gestellt werden sowie die Unterschiede zu Schaum- und Perlweinen zusammengefasst.

1.1 Qualitätsanforderungen

Damit ein Schaumwein in Deutschland als Sekt bezeichnet werden darf, muss er mindestens die folgenden Vorgaben erfüllen:

• Der tatsächlich vorhandene Alkohol muss mindestens zehn Volumenprozent betragen.
• Es muss eine Mindestmenge an Kohlensäure vorhanden sein. Daher ist ein CO2-Überdruck von mindestens 3,5 bar (bei 20 Grad Celsius) vorgegeben.
• Der Anteil geschwefelter Säure darf maximal 185 Gramm pro Liter betragen.
• Die maximale Flaschengröße beträgt neun Liter.

1.2 Unterschied zu Schaum- und Perlwein

Die Anforderungen an Qualität bei Sekt sind größer als bei Perl- und Schaumwein. So beträgt der Kohlensäuredruck eines Perlweins nur ein (1) bar. Hinzu kommt, dass man bei der Herstellung von Perlwein künstliche Kohlensäure einfach hinzufügen kann. Beachten Sie, dass Prosecco nicht zwangsläufig ein Sekt ist. Prosecco Frizzante wird lediglich als Perlwein eingestuft, während Prosecco Spumante als Schaumwein gelten. Erfüllt es die übrigen Anforderungen, kann ein Spumante auch den Namen Sekt tragen.

2. Verschiedene Arten und Qualitätsstufen

Diese Aufzählung gibt eine Übersicht über die verschiedenen Sekt-Arten.

Qualitätsschaumwein:

• Darf die Bezeichnung Sekt tragen
• Wird nur aus speziellen Bukett-Rebsorten hergestellt

Qualitätsschaumwein mit geschützter Ursprungsbezeichnung:

• Die verwendeten Trauben müssen zu 100 % aus der genannten Region stammen

Winzersekt:

• Bildet das deutsche Gegenbild zu französischem Crémant
• Verwendete Trauben müssen zu 100 % vom genannten Winzer stammen
• Ebenso müssen die Trauben aus der jeweiligen Region kommen

Crémant:

• Auflagen noch höher als bei Winzersekt
• Trauben müssen handverlesen werden
• Maximaler Zuckergehalt vorgegeben
• Geschmack wird obligatorisch geprüft

2.2 Süße und Geschmack

Der Geschmack von Sekt wird anhand des Zuckergehalts bestimmt. Dazu ist zu beachten, dass sich die Klassifizierung auf die Dosage bezieht, welche eine Kombination aus Wein und Zucker ist. Diese wird dem Sekt hinzugefügt, bevor er verschlossen und verkauft wird.

Bei Sekt wird zwischen den folgenden Geschmacksrichtungen unterschieden:

brut integral/ulta brut: Dosage ohne Zucker

brut nature: Zuckergehalt unter 3 g/l

extra brut: 0 – 6 g/l

brut: unter 12 g/l

extra dry: 12 – 17 g/l

sec: 17 – 32 g/l

demi-sec: 32 – 50 g/l

doux: über 50 g/l

3. Herstellungsverfahren

Bei der Sektproduktion kommen verschiedene Herstellungsverfahren zur Anwendung. Im Folgenden stellen wir Ihnen diese Methoden genauer vor:

• Méthode Ancestrale,
• Méthode Traditionelle & Méthode Charmat,
• Transvasierverfahren

3.1 Méthode Ancestrale

Bei der Méthode Ancestrale produzieren Sie den Sekt mit nur einer einzigen Gärung. Hierbei wird ein sogenannter Jungwein, welcher noch einen Restzuckergehalt aufweist, in geschlossenen Behältern, Tanks oder Flaschen weitervergoren. Die dabei entstehende Kohlensäure bleibt im Endprodukt erhalten. Daher ist die Zugabe einer Dosage nicht notwendig. Der Gärprozess muss jedoch unterbrochen werden, da der im Wein enthaltene Zucker andernfalls vollständig in Alkohol umgewandelt werden würde. Diese Methode wird vorwiegend bei Trauben von Bukettrebsorten angewandt.

3.2 Méthode Traditionelle & Méthode Charmat

Der besondere Charakter dieser beiden Verfahren besteht darin, dass bei einem schon fertig gegorenen Wein eine zweite Gärung durchgeführt wird, indem er mit einer Tirage (einer Mischung aus Hefe und Zucker) angereichert wird. Abhängig davon, in welchem Behältnis der Wein zu Sekt gegoren wird, ändert sich auch die Namensgebung der angewandten Methode. Wenn der Sekt in Flaschen produziert wird, spricht man von der Méthode Traditionelle, und wenn der Wein in geschlossenen Gärbehältern vergoren wird, wird die Méthode Charmat genannt.

3.3 Transvasierverfahren

Bei dem Transvasierverfahren wird der Wein nach Abschluss des Gärprozesses in Flaschen abgefüllt und gefiltert, bevor er zu Sekt weiterverarbeitet wird. Im Gegensatz zur traditionellen Flaschengärung, bei der die Hefe durch Degorgieren entfernt wird, erfolgt das Entfernen der Hefe beim Transvasierverfahren, indem man die Flaschen entleert und anschließend den Wein wieder in Flaschen abfüllt.

4. Cremant, Sekt und Schaumweine perfekt servieren

4.1  Man sollte alle möglichst frisch servieren, da eine längere Lagerung zumeist zu einem Verlust an Aroma und Geschmack führt. Geöffnete Flaschen sollte man mit einem speziellen Sektverschluss verschließen, kühl lagern und möglichst rasch verbrauchen.

4.2  Bitte servieren Sie den Cremant oder den Schaumwein gut gekühlt. Es ist wichtig, dass er langsam heruntergekühlt wird, zum Beispiel bereits einen Tag vorher. Wenn der Sekt zu schnell gekühlt wird, zum Beispiel durch Lagerung auf Eiswürfeln, kann dies den Geschmack beeinträchtigen.

4.3  Man sollte die Flasche behutsam aufmachen und dabei ein wenig schräg halten. Die Flaschen lassen sich leichter öffnen, indem man den Korken mit einer Hand festhält und die Flasche mit der anderen Hand dreht.

4.4  Achten Sie bitte darauf, möglichst polierte Gläser zu verwenden, und halten Sie diese beim Einschenken schräg. Dadurch geht weniger Kohlensäure verloren und der Sekt kann sein volles Aroma entfalten.